Die nachfolgenden drei Beiträge sind innerhalb des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „Bildatlas: Kunst in der DDR“ entstanden – ein Gemeinschaftsprojekt der TU Dresden, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und dem Kunstarchiv Beeskow.
Kulturfonds der DDR
Bereits ab 1. Oktober 1948 gab es einen Kulturfonds beim „Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands". Noch vor der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik wurde am 2. September 1949 durch die Deutsche Wirtschaftskommission der Kulturfonds gegründet. Die Mittel stellten FDGB, Kulturbund und die Zentralverwaltung für Volksbildung zur Verfügung. Das Kuratorium wurde im Mai 1950 gebildet, erster Vorsitzender wurde der Schriftsteller Bernhard Kellermann. In der Folgezeit wurde der Fonds durch eine bei jeder kulturellen Veranstaltung auf den Eintrittspreis erhobene Kulturabgabe gespeist, die später auch beim Verkauf bespielter Tonträger erhoben wurde. Diese Kulturabgabe betrug in der Regel 0,10 M. Zum 1. April 1988 berief der Minister für Kultur der DDR Dr. Hans-Joachim Hoffmann Wolfgang Patig zum Generaldirektor des „Kulturfonds der DDR“. Nach dem Ende der DDR sorgte Patig maßgeblich für die Umwandlung des Kulturfonds der DDR in die Stiftung Kulturfonds der neuen Bundesländer.
Dokumente zum Thema Kulturfonds der DDR
Der Buchhändler Herbert Schirmer, geboren 1945 in Stadtlengsfeld/Thüringen, war von April bis Oktober 1990 Minister für Kultur der DDR im Kabinett von Lothar de Maizière und Mitglied des Stiftungsrats der Stiftung Kulturfonds. Nach Absprachen mit dem Geschäftsführer der Stiftung Kulturfonds Wolfgang Patig trug er nach der Wende DDR-Kunst zusammen. Von 1991 bis 1998 war er Direktor des „Dokumentationszentrums Kunst in der DDR“ in Beeskow. Im Jahr 2010 räumte Schirmer ein: „Wir hatten die besten Absichten, aber wir waren Dilettanten.“
Die erste Begegnung mit Wiepersdorf
Unmittelbar nach der Wiedervereinigung bat die F.A.Z. um Feuilletons über den Osten Deutschlands. In diesem Zusammenhang erfuhr ich über den angehenden Historiker Jürgen Stich von einer Rundreise zu den Herrenhäusern im Süden Berlins. So kam es zu meiner ersten Begegnung mit Wiepersdorf. Es war eine gute Gelegenheit, da Gerd Heinrich, Professor für Historische Landeskunde an der Freien Universität Berlin und profunder Kenner der märkischen Geschichte, die Reiseleitung übernommen hatte..
Fundstücke