"Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf" am 1. Juli 2019 gestartet
Informationen dazu:
Abschiede
Gleich mehrere Abschiede galt es auf dem Wiepersdorfer Sommerfest am 22. Juli zu beachten und zu vermelden. Das Künstlerhaus im Schloss schließt zum 1. August seine Tore, die langjährige Direktorin Anne Frechen geht in den Ruhestand und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) steigt als Betreiberin des Künstlerhauses aus. Die bittersten Abschiede betrafen aber die Mitarbeiter des Hauses. Ihnen wurde allesamt gekündigt, sie verlieren ihre Arbeitsstelle. DSD-Geschäftsführer Steffen Skudelny überreichte den Übriggebliebenen zum Abschied ein Buch. Das war’s.
Vielleicht war die Grundstimmung unter dem ziemlich überschaubaren Publikum und dem Dutzend verbliebenen Stipendiaten deshalb eher gedrückt. Von Aufbruchsstimmung jedenfalls, wie es sich Skudelny, die aus Potsdam entsandte Kulturstaatssekretärin Ulrike Gutheil und der Vorsitzende des Freundeskreises, Norbert Baas, gewünscht hätten, war nichts zu spüren. Nach all den Jahren ist das Vertrauen in die handelnden Personen und Institutionen aufgebraucht.
Die in den offiziellen Reden dieser drei Protagonisten betriebene Lobhudelei auf das Land Brandenburg wirkte schal und aufgesetzt. Es mag ja sein, dass es „den festen Willen gibt, Schloss Wiepersdorf nach der Renovierung 2020 wieder als Stipendiatenhaus zu öffnen“, wie Gutheil versicherte. Doch wo waren Wille und Sachverstand in den vergangenen zehn Jahren, als das Land Brandenburg Wiepersdorf sehenden Auges in die Sackgasse führte? Als das Land sich aus der Verantwortung stahl und Wiepersdorf der Denkmalstiftung überließ und jetzt doch wieder mit leeren Händen dasteht?
Brandenburgs Kulturminister der vergangenen Jahrzehnte waren innerhalb der Landesregierung stets schwache Figuren und meist mit der Abwicklung von Kulturstätten beschäftigt: Hinrich Enderlein (FDP), Steffen Reiche (SPD), Wolfgang Hackel (CDU), Johanna Wanka (CDU), Sabine Kunst (parteilos). Die jetzige Ministerin Martina Münch (SPD) rühmt sich, 720.000 Euro im jährlichen Landeshaushalt für das Künstlerhaus ab 2020 durchgesetzt zu haben. Doch noch hat der Landtag nicht zugestimmt, noch stehen die Landtagswahlen 2019 ins Haus. Das Versprechen steht auf tönernen Füßen. Das wissen die Beteiligten genau, sie sagen es aber nicht, weil politische und persönliche Interessen überwiegen.
Was ist die Beruhigungspille von 720.000 Euro aber überhaupt wert? Dass die Summe nicht ausreichen würde, das Künstlerhaus am Leben zu erhalten, weiß die Ministerin. Seriöse Schätzungen gehen von einem Bedarf von 1,2 Millionen Euro im Jahr aus. Zur Bereitstellung dieser Summe ist das Land aber nicht bereit. „Wir prüfen verschiedene Betreibermodelle“, kündigte Staatssekretärin Gutheil an. Welche das sein sollen, sagte sie nicht. Stattdessen warf sie die üblichen Nebelkerzen: „Stiftung“, „GmbH“, vielleicht ein „Verein“, der das Anwesen für den Besitzer Deutsche Stiftung Denkmalschutz betreiben soll. Die bekannte Flickschusterei, die über kurz oder lang wieder im Desaster enden wird.
Wer es mit seiner Empathie für den besonderen Ort Wiepersdorf wirklich ernst meint, muss sich dem „Alles wird gut“-Credo von Land, Denkmalstiftung und Freundeskreis energisch widersetzen. Brandenburg hat das Künstlerhaus abgewirtschaftet. Die Deutsche Stiftung Denkmalstiftung wird sich nach der Renovierung eher früher als später ganz „verabschieden“ - auch weil sie über ihre „Brandenburgische Schlösser GmbH“ für mehr als ein Dutzend Herrenhäuser und Parks zu sorgen hat, für die sie bisher keine Abnehmer finden konnte.
Der Freundeskreis setzte auf Romantik, auf Bettina und Achim von Arnim, und wollte in fast drei Jahrzehnten die wirkliche Geschichte von Wiepersdorf nicht vermitteln. Ohne den Maler Achim von Arnim, den eigentlichen Schöpfer des heutigen Anwesens, und ohne Bettina Enke von Arnim, mit deren Hilfe es nach 1945 gelang, das Gut Wiepersdorf in ein Haus der „Deutschen Dichterstiftung“ umzuwandeln, gäbe es wohl kein Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf. Dazu kommt, dass der vom Vorsitzenden Norbert Baas dominierte Freundeskreis innerlich zerstritten ist und als eine Art Sachwalter der Familie von Arnim eine undurchsichtige Rolle in der Auseinandersetzung um die Zukunft des Anwesens spielt.
Die Abschiede, die auf dem Wiepersdorfer Sommerfest zelebriert wurden, könnten endgültige gewesen sein. Ein Weg zurück ins Leben ist trotz all der Sonntagsreden nicht in Sicht, die Wiedereröffnung des Künstlerhauses höchst ungewiss.
Das ungeliebte Ding
Ende 2018 gibt die „Deutsche Stiftung Denkmalschutz“ die Schlüssel für das „Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf“ an das Land Brandenburg zurück. Ziemlich vor einem Jahr berichtete die „Märkische Allgemeine Zeitung“ am 24. April 2017 über ein Gespräch in Wiepersdorf – dabei die brandenburgische Kulturstaatssekretärin Ulrike Gutheil, Künstlerhausdirektorin Anne Frechen und der Vorsitzende des Freundeskreises Norbert Baas.
Die Kulturstaatssekretärin glänzte mit dem Satz: „Das ist ein Ort mit einer authentischen Atmosphäre und wir müssen gemeinsam nachdenken, wie man ihn finanzieren und so besonders lassen kann.“ Die Direktorin wollte „bestimmte Zeiträume der Saison von Stipendiaten frei halten. Dafür könnte man anderen Nutzergruppen die Räume überlassen“. Der Vorsitzende fand den Ort „für kleine Politikertreffen sehr interessant. Er liegt nicht nur nahe an Berlin, sondern hat mit dem Flugplatz Reinsdorf auch einen Hubschrauberlandeplatz, was dafür sehr wichtig ist“. Damit war die Katze aus dem Sack. Die kommerzielle Nutzung als eine Möglichkeit wurde vorgezeichnet.
Norbert Baas übernahm 2013 den Vorsitz des Freundeskreises. Er ist mit Annabel von Arnim verheiratet. Sie stammt aus jenem Arnimschen Familienzweig, zu dem einst die Güter Zernikow und Wiepersdorf gehörten. Ihre Großmutter Clara von Arnim war bis zur Enteignung 1945 Alleinerbin von Gut Wiepersdorf, beantragte 1990 die Rückübertragung und zog die Forderung erst 1998 zurück, als der Bundesgerichtshof das Ansinnen ablehnte – und sie sich über Freundeskreis und Museum in Wiepersdorf eingebracht hatte. Zweifel an der Loyalität gab es von Anbeginn. Sie sind nun durch Norbert Baas wieder verstärkt aufgekommen. Er ist Senior Associate bei „Bohnen Public Affairs“, einer Agentur, die „Unternehmen, Verbände, Regierungsinstitutionen, Parteien im öffentlichen Raum positioniert, um die gesellschaftliche und politische Agenda nachhaltig zu beeinflussen“. Der Anfang für ein Immobilienbüro könnte schon gemacht sein. Das Haus „Am Konsum Nr. 8“ ist bereits im Privatbesitz, soll wegen der schlechten Bausubstanz abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.
Konkret hat Baas für eine gesicherte Zukunft von Wiepersdorf nichts erreicht. Sein „Romantik-Symposium 2015“ wurde von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und vom Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf „gefördert“. Dem Land Brandenburg entlockte er Mittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ zur Anschaffung neuer Museumsvitrinen. Als ob in Brandenburg anderes nicht wichtiger wäre. Und „dank der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und des Denkmalamtes wurde das Atelier fachgerecht in den originalen Farben restauriert“. Richtig ist aber nur, dass die beige gestrichenen Fensterläden auf den Innenflächen einen farbigen Anstrich bekamen.
Das Museums ist seit 26 Jahren unverändert – dort gibt es viel über Bettina von Arnim, die sich mehr in Berlin als in Wiepersdorf aufhielt, wenig über den Maler Achim von Arnim-Bärwalde, der aus dem Gutshaus das Ensemble in seiner heutigen Form gestaltete, nichts über die Zeit nach 1945, als mit Hilfe von Bettina Encke aus dem Gut das „Haus der Deutschen Dichterstiftung“ entstand – die Geburtsstunde des Künstlerhauses Schloss Wiepersdorf.
Norbert Baas brauchte fünf Jahre, bis sich am 2. Februar 2018 „eine Expertenrunde zu einer ersten Bestandsaufnahme von Ideen und Materialien für eine Erweiterung des Bettina und Achim von Arnim-Museums“ zusammenfand. „Es geht darum, wie die Zeit nach 1945 dargestellt werden kann.“ Dabei waren Anne Frechen (Künstlerhaus), Dr. Friederike Frach (Autorin), Dr. Susanne Köstering (Museumsverband), Mark Keck-Szaibel (Viadrina, Zentrum für Polenstudien), Dr. Norbert Baas (Freundeskreis), Dr. Sebastian Kleinschmidt (Publizist), Michael Graf Westarp (Journalist), Dr. Ralf Klausnitzer (Institut für Neuere deutsche Literatur) und Jürgen Willinghöfer (Ausstellungsberatung).
Gesprochen wurde offensichtlich nur über Präsentation, nicht über Inhalt. Wo waren die Fachleute vom Freien Deutschen Hochstift, von der Stiftung Klassik Weimar oder vom Brandenburgischen Landeshauptarchiv, in deren Depots jene Originale aufbewahrt werden, die in Wiepersdorf gezeigt werden müssen? Wo war Petra Heymach, die Enkelin von Bettina Encke von Arnim, in deren Besitz sich so viele Dokumente aus den Jahren 1930 bis 1947 befinden? Und wo war Jürgen Stich mit seiner von der „Landesgeschichtlichen Vereinigung“ ausdrücklich gewürdigten Arbeit „Die Herrschaft Wiepersdorf im 20. Jahrhundert“, in der er die Abläufe zwischen April 1945 und September 1947 dokumentarisch nachzeichnete.
Stipendiaten als Alibi, Flugplatz für illustre Gäste. Das unter Denkmalschutz stehende Ensemble mit Kirche, Wirtschaftsgebäuden, Herrenhaus, Orangerie, Teich, Park und Skulpturen ist unantastbar. Aber das Wiepersdorfer Areal ist nach dem günstigen Erwerb ehemaliger LPG-Flächen inzwischen fast doppelt so groß. Das ist billiges Bauland, auf dem Landhausvillen entstehen könnten. Die Gemeinde Wiepersdorf mit 170 Einwohnern und einer Arbeitslosenquote von 14,4 % würde wohl kaum Einspruch erheben. Vom Flugplatz Reinsdorf nach Schloss Wiepersdorf sind es 5,4 km mit einer Fahrzeit von 8 Minuten. Das Land Brandenburg könnte das ungeliebte „Ding“ endlich loswerden.
Peter Hahn, 8. Mai 2018
Und so sehen wir betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen.
Treffender als mit Marcel Reich-Ranicki ist dieses Foto von Peter Degener aus der „Märkischen Allgemeinen“ vom 20. April 2017 nicht zu beschreiben. Neben den „Wiepersdorfern“ Anne Frechen, Roswitha Karbaum und Dr. Norbert Baas tauchen zwei neue Gesichter auf: Die seit dem 20. September 2016 wirkende parteilose brandenburgische Kulturstaatssekretärin Dr. Ulrike Gutheil, und Dr. Steffen Skudelny als neuer Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), derzeit Betreiberin des Künstlerhauses Schloss Wiepersdorf.
Die Personalie Skudelny überrascht, hatte doch der Stiftungsrat der DSD nach öffentlicher Kritik an der Stiftungsführung eine neue Strategie festgelegt und sich im September 2016 für den Diplom-Bankkaufmann Benedikt Buhl entschieden. Da ihm „höchste Fachkompetenz“ bescheinigt wurde, übergab man Benedikt Buhl zugleich die Geschäftsführung von Deutscher Stiftung Denkmalschutz und Brandenburgischer Schlösser GmbH (BSG).
Die DSD hatte 1992 mit der brandenburgischen Landesregierung die Brandenburgische Schlösser GmbH (BSG) gegründet und „finanziert die BSG nach eigenen Angaben seit 2004 fast allein“. Die Geschäftsführung von DSD und BSG oblag seit 1997 Dr. Wolfgang Illert. Ab 01.12.2013 kam mit Stephan Hansen ein zweiter und am 15. September 2014 mit Dr. Felix Breidenstein ein dritter Geschäftsführer hinzu.
Der Sitz der BSG wurde zum 06.01.2016 von Potsdam nach Berlin, Brüderstraße 13 verlegt. Offiziell gibt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz einen „Hauptsitz“ in Bonn, Schlegelstraße1, und einen „Berliner Sitz“ im Nicolaihaus, Brüderstraße 13, Berlin, an.
Dr. Felix Breidenstein wurde zum 30.06.2016 und Dr. Wolfgang Illert zum 30.11.2016 vom Stiftungsrat „verabschiedet“. Dieser berief neben Stephan Hansen den Diplom-Bankkaufmann Benedikt Buhl zum Geschäftsführer. Zeitgleich wurde der „Wiepersdorf-Vertrag“ mit dem Land Brandenburg von 2005 für Ende des Jahres 2019 gekündigt.
Die Öffentlichkeit konnte doch davon ausgehen, dass der Stiftungsrat mit dem Berliner Landeskonservator Prof. Dr. Jörg Haspel (Vorsitzender), dem einst „aus persönlichen Gründen“ zurückgetretenen Commerzbankmanager Andreas de Maizière (stellv. Vorsitzender und Vorsitzender des Finanzausschusses), der früheren SPD-Bürgermeisterin von Wismar Dr. Rosemarie Wilcken, des Geschäftsführenden Kuratoriumsmitglieds der Rudolf-August Oetker-Stiftung Dr. Monika Bachtler, der ehemaligen Generalbundesanwältin Prof. Monika Harms und dem Betriebswirt S.K.H. Georg Friedrich Prinz von Preußen einigermaßen kompetent besetzt ist – zumal Frank-Walter Steinmeier nach seinem Amtsantritt als Bundespräsident so mir nix dir nix die Schirmherrschaft für die DSD übernommen hatte.
Keine sechs Monate später wurde Benedikt Buhl die Geschäftsführung von DSD und BSG entzogen. Das macht deutlich, dass sich die mit Geldern der Lotterie GlücksSpirale und Spenden arbeitende Deutsche Stiftung Denkmalschutz in arger Bredouille befindet. Dafür spricht auch, dass der Rechenschaftsbericht für das Haushaltsjahr 2016 bisher nicht veröffentlicht wurde, obwohl den gutgläubigen Spendern versichert wird, dass „der Jahresabschluss jedes Jahr von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer geprüft und testiert wird“. Das Amtsgericht Charlottenburg machte für die Brandenburgische Schlösser GmbH (HRB 173206 B) folgende Veränderungen bekannt:
05.09.2016 Nicht mehr Geschäftsführer: Dr. Felix Breidenstein
19.09.2016 Geschäftsführer: Benedikt Buhl; Prokura Jürgen Klemisch
23.01.2017 Nicht mehr Geschäftsführer: Dr. Wolfgang Illert
26.04.2017 Nicht mehr Geschäftsführer: Benedikt Buhl
26.04.2017 Geschäftsführer: Helwig Michael Hooss
Helwig Michael Hooss ist Rechtsanwalt mit den Schwerpunkten Bau-, Architektur- und Vermögensrecht. Er betreibt mit Anwältin Cornelia Beil-Hooss eine Kanzlei in Potsdam. Im Auftrag des damaligen DSD-Geschäftsführers Benedikt Buhl forderte er uns zur „Vermeidung gerichtlicher Auseinandersetzungen“ in einem Schreiben vom 30.01.2017 auf, die von der DSD „beanstandeten Textpassagen“ auf unserer Website umzuarbeiten. Dazu sahen wir uns nicht veranlasst.
Nachzutragen ist, dass Dr. Steffen Skudelny bisher im DSD-Stiftungszentrum tätig war und dort unter dem Motto „Was, wenn ich nicht mehr bin?“ individuelle Beratungsgespräche „über die Möglichkeiten anbot, die Denkmalschutzstiftung testamentarisch zu bedenken“. Seine Tätigkeit als Akquisiteur war wohl so erfolgreich, dass der Stiftungsrat im April 2017 die Entlassung von Benedikt Buhl und die Berufung von Dr. Steffen Skudelny verfügte.
Kommentar
Fuchsteufelswild können wir über die „neuen Ideen“ dieser Dilettanten werden. Den Vogel schießt Dr. Norbert Baas als Vorsitzender des Freundeskreises Schloss Wiepersdorf ab: „Dieser Ort wäre für kleine Politikertreffen sehr interessant. Er liegt nicht nur nahe an Berlin, sondern hat mit dem Flugplatz Reinsdorf auch einen Hubschrauberlandeplatz, was dafür sehr wichtig ist“. Damit läßt er endlich die Katze aus dem Sack. Dem pensionierten Diplomaten reicht Wiepersdorf nicht aus. Jetzt möchte er dort jene Events installieren, die ihm sein Botschafterdasein in Georgien und Indonesien versüßt haben. Dass er damit einen kulturhistorischen Ort zunichtemacht, kommt ihm nicht in den Sinn.
Angeblich sollen die Beteiligten „die weit über Brandenburg und Deutschland hinausreichende Bedeutung der Einrichtung“ herausgestrichen haben. Dass dem schon lange nicht mehr ist, machen unbefriedigende Auslastung und mangelnde Präsenzpflicht der Stipendiaten deutlich. Wenn Zeiträume ohne Probleme von Stipendiaten freizuhalten sind und dafür andere Nutzergruppen Einzug halten können, ist das eine Bankrotterklärung.
Dr. Steffen Skudelny ist neu in diesem Amt. Seine Plattitüden, „für uns ist das authentische Denkmal mit Park und Inventar der Reiz und seine authentische Nutzung als Künstlerhaus ein hoher Wert“ sind (noch) hinnehmbar. Sand streut er allerdings jenen Landespolitikern in die Augen, wenn er behauptet, dass „uns das Vertragsende 2019 nicht drängt“. Seine Stiftung kann abwarten. Sie hat den „Wiepersdorf-Vertrag“ fristgerecht gekündigt – und zieht sich damit ab dem Jahr 2020 aus der Verantwortung.
Der Ball liegt beim Land Brandenburg. So blieb Kulturstaatssekretärin Dr. Ulrike Gutheil nichts anderes zu verkünden, dass „alle Lösungen und finanziellen Vereinbarungen langfristig sein müssten“. Sie sicherte „ihre grundsätzliche Unterstützung zu“, wird aber wohl ahnen, dass ihre hehren Worte im Märkischen auf taube Ohren stoßen werden.
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