In ihrem Buch „Der grüne Baum des Lebens“ berichtet Clara von Arnim häufig über Begegnungen mit Rudolf Nadolny. Dieser „unbequeme Diplomat“ wurde am 31. August 1933 zum Botschafter in Moskau ernannt. Da er die Politik der Nationalsozialisten gegen die Sowjetunion nicht billigen konnte, stellte er nach acht Monaten seinen Posten zur Verfügung. Nachdem er am 16. Juni 1934 in den Ruhestand versetzt wurde, kaufte der Botschafter a.D. im Jahr 1936 die 375 Hektar des Gutes Briesen in der Uckermark. Es gehörte einst der Familie von Arnim. Letzter Besitzer war Adolf Oswald Arthur von Arnim, der das hochverschuldete Anwesen mit 800 Morgen Wald, 200 Morgen Wasserfläche und 500 Morgen Landwirtschaft bereits 1926 verkaufen musste.
Nadolny war mit der Bewirtschaftung überfordert, gab 1941 auf und pachtete bis 1948 den Katharinenhof in Gransee. In diesen zwölf Jahren soll es laut Clara von Arnim Kontakte zu dem Diplomaten gegeben haben, während der Nazizeit und nach 1945. Zweifel über die Intensität sind angebracht. Die Erinnerungen von Rudolf Nadolny, 1955 unter dem Titel „Mein Beitrag“ veröffentlicht, enthalten die zur Lektüre empfohlenen Kapitel „Außer Dienst“ und „Unter der Okkupation“. Seine akribisch und weitschweifenden Ausführungen sind gewiss nicht ohne Einfluss auf das von Clara und Peter-Anton von Arnim verfasste Werk „Der grüne Baum des Lebens“ geblieben. Im Jahr 2014 publizierte Peter Hahn „Rudolf Nadolny – Der unbequeme Diplomat“. Die Nutzung der Originaltexte geschah mit Genehmigung und freundlicher Unterstützung von Enkel Sten Nadolny und seiner Schwester Monika Peschken.