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Die Architekten Wilhelm und Hubert Stier

Wilhelm Stier (1797-1856)                                                                                 Hubert Stier (1838-1907)

 

Unter den Dokumenten zu Bärwalde und Wiepersdorf befinden sich zwei Zeichnungen mit dem Namenshinweis „Stier“. Die ältere davon muss um 1831 entstanden sein und skizziert das Herrenhaus von Bärwalde. Bei der anderen handelt es sich um eine klassische Bauzeichnung mit Grundriss, Aufriss, Ansichten und Schnitten, die nach 1876 entstanden sein muss und den Plan für den Atelieranbau am Wiepersdorfer Herrenhaus zeigt. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Blätter von Wilhelm und Hubert Stier – also von Vater und Sohn – gefertigt wurden. Dass es einen Kontakt mit Wilhelm Stier gab, dokumentiert auch ein Brief von Bettina von Arnim vom 27. Oktober 1839 an den Architekten.

 

Wilhelm Stier (1799-1856) besuchte das Gymnasium zum Grauen Kloster, studierte an der Bauakademie und legte im Jahr 1817 die Bauführerprüfung ab. Danach reiste er nach Italien, fand in Rom Anschluss an den Kreis deutscher Künstler und lernte dort im Oktober 1824 Karl Friedrich Schinkel kennen. Schinkel erkannte Stiers Talent und verschaffte ihm ein preußisches Staatsstipendium für ein Architekturstudium. 1828 wurde Wilhelm Stier Lehrer an der Berliner Bauakademie. 1831 erhielt er die Qualifikation eines Landbauinspektors und den Titel Professor. Nach 1847 bildete sich um den „Lehrer“ Stier ein Kreis studentischer Bewunderer, der den „Akademischen Verein Motiv“ gründete, der bis heute existiert und das Andenken Stiers pflegt. Wilhelm Stier starb am 19. September 1856 in Schöneberg. Er wurde auf dem Friedhof an der Schöneberger Hauptstraße beigesetzt. Sein von Friedrich August Stüler geschaffenes Grabdenkmal trägt die Inschrift „Dem Freunde, dem Lehrer – die Architekten Deutschlands“. In Berlin-Friedenau ist die Stierstraße nach ihm benannt.

 

Wilhelm Stier war der Vater des späteren Architekten, Baubeamten und Hochschullehrers Hubert Stier, der am 27. März 1838 in Berlin geboren wurde. Schon früh wurde er von seinem Vater zu dessen Vorlesungen in der Bauakademie und zu den Sitzungen des „Akademischen Vereins Motiv“ mitgenommen. Folgerichtig studierte er selbst Architektur, unternahm danach Studienreisen nach Frankreich und Italien. 1868 wurde er Regierungsbaumeister in Berlin. In dieser Eigenschaft und noch vor seinem Wechsel zur Königlichen Eisenbahn-Direktion in Hannover muss Wilhelm Stier, Spezialist für Bahnhöfe, Museen und Kirchen im Stil der Neorenaissance, für den Wiepersdorfer Hausherrn und Maler Achim von Arnim die Bauzeichnungen für den Atelieranbau geschaffen haben. Wilhelm Stier starb am 25. Juni 1907 in Hannover. Sein Grab befindet sich auf dem Neuen St.-Nikolai-Friedhof in Hannover-Nordstadt.

 

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