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Teich

Foto Jürgen Stich

Anfang Oktober 1947 suchte die „Deutsche Dichterstiftung“ in Wiepersdorf einen „Fischmeister zur Neueinrichtung und Anlage des Karpfenteiches, der infolge der Ereignisse der letzten Jahre verschlammt und z. T. mit Laub zugeschüttet ist“. Es ging um jenes Gewässer, das Schlossteich genannt wird. Dieser Teich ist einer von zwei Fischteichen, die Ludwig Achim von Arnim in seiner Doppelexistenz als Dichter und Landwirt 1825/26 anlegen ließ. Sie bereicherten die Selbstversorgung.

 

Seine in Berlin lebende Frau Bettina hat davon profitiert. Immer wieder schickte er Lebensmittel für Frau und Kinder an die Spree, Mehl, Kartoffeln, Gurken, Kohl, Birnen, Äpfel, Rindfleisch, Schweinefleisch, Hammelfleisch, aber auch Enten, Gänse und Fische. Dessen ungeachtet klagte und jammerte die Berliner Salonnière immerfort. Sie hätte zwar einen Dichter geheiratet, der aber zunehmend „verbauerte“.

 

Der Landwirt Achim von Arnim hatte ab 1818 begonnen, Entwässerungsgräben anzulegen. Dazu gehört auch der noch heute existierende Graben zwischen der Dorfkirche und dem Nachbargrundstück Bettina-von-Arnim-Straße Nr. 5. Über diesen sollte das Wasser an die um etwa sieben Meter tieferliegende „Wasserheide“ abfließen. Nachbarin Susanne Driesner, seit sechs Jahrzehnten auf dieser Bodenreformscholle, hat den Graben niemals nass erlebt, und sagen kann sie auch nicht, woher der Teich gespeist wird. Eine Quelle soll es geben, ganz in der Nähe von Gartenparterre und Herrenhaus, was immerhin die aufsteigende Nässe in den Mauern des Herrenhauses erklären würde.

 

Im Jahre 1876 übernahm Achim von Arnim-Bärwalde im Alter von 28 Jahren den Besitz. Seine Welt war die Kunst, Theater, Kulissen, Kostüme und natürlich die Malerei. Er war einfach anders als die anderen. Das blieb er schließlich ein Leben lang, unbeweibt und kinderlos. „Ich konnte lange nicht mit mir zur Klarheit kommen, ob mein Wunsch, Künstler zu werden aus dem eigentlichen Berufe dazu entspringe, oder aus Abneigung gegen Staatsdienst und Landwirtschaft, den beiden einzigen für mich außerdem möglichen Berufsarten“. Vorerst hoffte er nur, in Wiepersdorf „glücklich zu werden“. Der Gedanke, „wie ich es einrichten werde, beschäftigt mich sehr. Nur äußerst ungern würde ich auch nur eines der Güter verpachten, und doch ist auch die Wahl eines geeigneten Administrators sehr schwer. Hoffentlich gelingt es mir, den Richtigen zu finden“. Es gelang ihm. Es kamen Atelier, Orangerie, Park und zum krönenden Abschluss 1880 das Gartenparterre mit Balustraten und Sitzbänken aus Sandstein. Seither ist der Fischteich wohl ein Schlossteich.

 

 

 

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