Der Maler Karl Theodor von Piloty (1826-1886) stammte aus einer Künstlerfamilie, erhielt seinen ersten Malunterricht bei seinem Vater, dem Graphiker Ferdinand Piloty, und studierte ab 1840 an der Münchner Akademie. Nach dem Tod seines Vaters 1844 übernahm er die Leitung der lithographischen Anstalt Piloty & Löhle. Auf den Reisen nach Venedig, Brüssel, Antwerpen und Paris faszinierte ihn der Kolorismus und Realismus der Historienmalerei. 1855 entstand sein berühmtes Gemälde „Seni an der Leiche Wallensteins“. 1856 erhielt Piloty eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste München. 1860 lehnte er eine Berufung zum Direktor der Berliner Akademie ab, und wurde schließlich 1874 Direktor der Münchner Akademie. Dort spezialisierte er sich auf die Historienmalerei. Für seine großformatigen Gemälde, nahezu bühnenhafte Inszenierungen, wurde er gefeiert. So kam es zum größten Gemälde Bayerns: Sein Monumentalgemälde „Allegorie Monachia“ ist 15,30 m x 4,60 m groß, verewigt 128 Personen aus der Münchner Stadtgeschichte und wurde erstmals am 21. Juli 1879 im Rathaus am Marienplatz aufgestellt. Piloty war ein von seinen Schülern geschätzter Lehrer. Er vermittelte ihnen solides technisches Können, aber er vereinnahmte sie nicht. Dazu gehörten Franz von Lenbach, Franz von Defregger, Hans Makart – und Achim von Arnim-Bärwalde.
Gemälde von Karl von Piloty