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Arnimsche Gräber

1661 Wiepersdorfer „Kirchen-Rechnungsbuch“: „Zum ersten ist zu wissen, nachdem diese Kirche allhier in Wiepersdorf in die 30 Jahre und noch länger wüste gestanden, auch kein Einwohner im Dorfe zu finden gewesen, nichts desto weniger, so hat durch Gottes Hilfe der hochwohlgeborene, gestrenge und mannhafte Herr Hans George v. Leipzigk, auf Wiepersdorf Lehn und Gerichtsherr, diese Kirche daselbst auf seine Kosten wieder an- und zurichten lassen ... 1678 wird ein Turm gebaut. 1680 wird die Kirche inwendig und auswendig geweißt. Anno 1681 ist die Kirche allhier zu Wiepersdorf wiederum aufs neue eingeweihet worden, jedoch solchergestalt, daß darin Gottes Wort gelehret und gepredigt und die heiligen Sakramente ausgetheilt werden.“

 

An der Kirche gibt es Zeugnisse aus den Zeiten der Familie von Leipzigk auf Grabsteinplatten. Aus Erhaltungsgründen wurden diese Epitaphe inzwischen im Kirchneraum aufgestellt, leider seitlich hinter dem Altar versteckt. Eine dieser Platten zeigt eine Figur in Rüstung und mit einem Helm mit Fünfblattkrone zu Füßen. Die Inschriften auf den Steinplatten lauten:

 

„ANNO 1596 DEN 13. APRIL IST DER EDLE GESTRENGE UND EHRENVERTE CHRISTOF VON LEIPZIGK AUF BEERWALDE IN GOTT ENTSCHLAFEN UND LIEGT ALLHIER BEGRABEN. DEN GOTT GNADE.“

 

„ANNO 1609 IST DER EDLE GESTRENGE UND EHRENVERTE JOACHIM VON LEIPZIGK AUF WIEPERSDORF IN GOTT ENTSCHLAFEN. ALLHIER BEGRABEN. DEN GOTT GNADE.“

 

1734 kam das „Ländchen Bärwalde“ mit den Dörfern Bärwalde, Kossin, Meinsdorf, Herbersdorf, Weißen, Rinow und Wiepersdorf in den Besitz von Major Gottfried Emanuel von Einsiedel (1690-1745): „Anno 1734 den 17. Juni hat der hochwohlgeborene Herr Gottfried Emanuel von Einsiedel, seiner königlichen Majestät in Preußen unter des Königs Regiments Granadire bestallter Major, dieses Ländchen Bärwalde erblich an sich gekauft. Seine Frau ist Margarethe Tugendreiche, geborene von Rochow, seine Kinder sind Friedrich Wilhelm, Friedrich Emanuel, Sofia Dorothea, Margarethe Charlotte. Gott segne dieses Haus und laß es ihnen und den Gemeinden wohl ergehen.“ – so der Text auf der Meinsdorfer Säule.

 

1737 lässt Einsiedel unter der Feldsteinkirche eine Gruft für die Bestattung der „herrschaftlichen Todten“ errichten.

 

1745 stirbt Einsiedel in Potsdam. Er wird in der Gruft beigesetzt.

 

1780 erwirbt Joachim Erdmann von Arnim (1741-1804) die Dörfer Bärwalde, Kossin, Meinsdorf, Herbersdorf, Weißen, Rinow und Wiepersdorf.

 

1804 stirbt Joachim Erdmann. Beigesetzt wird er in Gerswalde. Er hinterlässt die Söhne Carl Otto Ludwig (1779-1861) und Ludwig Achim (1781-1831).

 

1811 heiratet Ludwig Achim von Arnim Bettina geborene Brentano (1785-1859).

 

1814 zieht das Ehepaar mit den Söhnen Freimund (1812-1863) und Siegmund (1813-1890) ins Gut Wiepersdorf. In den folgenden Jahren werden fünf weitere Kinder geboren: Friedmund (1815-1883), Kühnemund (1817-1835), Maximiliane (1818-1894), Armgart (1821-1880) und Gisela (1827-1889).

 

1818/20 übernimmt Ludwig Achim von Arnim das Ländchen Bärwalde und die Bewirtschaftung des Gutes Wiepersdorf.

 

1823 veranlasst Ludwig Achim von Arnim die Anlage eines neuen Begräbnisplatzes vor dem Dorf. Der Totengarten an der Kirche wird geschlossen und in den Park auf der Ostseite einbezogen. Laut Prediger Salpius hat „die Herrschaft jedoch verbindlich gemacht, die alten Gräber nicht zu planieren“.

 

1831 stirbt Ludwig Achim. Er wird zunächst in der Einsiedelschen Gruft beigesetzt, später neben der Kirche - der Anfang des Arnimschen „Privatfriedhofs“.

 

1835 stirbt Kühnemund von Arnim und wird auf dem Familienfriedhof in Wiepersdorf beigesetzt.

 

1847 heiratet Freimund von Arnim Anna geborene von Baumbach (1824-1848) und zieht in das Wiepersdorfer Herrenhaus.

 

1848 stirbt Anna von Arnim geborene Baumbach. Sie wird auf dem Familienfriedhof beigesetzt.

 

1859 stirbt Bettina von Arnim in ihrer Berliner Wohnung „In den Zelten Nr. 5“. Sie wird auf dem Familienfriedhof beigesetzt.

 

1863 stirbt Freimund von Arnim (1812-1863), Sohn von Ludwig Achim und Bettina von Arnim, in erster Ehe mit Anna von Baumbach und ab 1852 in zweiter Ehe mit Claudine geborene Brentano verheiratet. Er wird auf dem Familienfriedhof neben seiner ersten Frau Anna geborene von Baumbach beigesetzt.

 

1863 Das Erbe tritt sein Sohn, der Maler Achim von Arnim-Bärwalde (1848-1891), an.

 

1876 übernimmt der Maler Achim von Arnim-Bärwalde (1848-1891) Wiepersdorf.

 

1876 stirbt Claudine von Arnim geborene Brentano (1804-1876). Sie wird auf dem Familienfriedhof beigesetzt.

 

1890 stirbt Siegmund von Arnim. Er wird auf dem Familienfriedhof beigesetzt.

 

1891 stirbt der Maler Achim von Arnim-Bärwalde. Er wird auf dem Familienfriedhof beigesetzt. Das Erbe geht an Vetter Erwin Kühnemund von Arnim (1862-1928), der die Verwaltung der Fideikommissgüter übernimmt, aber in Zernikow bleibt.

 

1892 erfolgt die Umgestaltung des Familienfriedhofs nach Plänen des Malers Achim von Arnim-Bärwalde.

 

1892 übernimmt Annois von Arnim (1865-1942) die Verwaltung von Wiepersdorf.

 

1928 stirbt Erwin Kühnemund von Arnim (1862-1928). Er wird auf dem Familienfriedhof beigesetzt. Sein Sohn Friedmund von Arnim (1897-1946), verheiratet mit Clara geborene von Hagens (1909-2009) übernimmt die Verwaltung von Wiepersdorf – bleibt aber in Zernikow. Seine Schwester Bettina (1895-1971) heiratet 1921 Walther Encke (1893-1941). Ab den 1930er Jahren leben sie mit den Töchtern Gunhild (1922–2013) und Ortrud (* 1923) in Wiepersdorf.

 

1941 stirbt Walther Encke. Er wird auf dem Familienfriedhof beigesetzt. Für den „Bürgerlichen“ wird ein Grabmal aus einem Feldstein gesetzt.

 

1947 wird Bettina Encke von Arnim (1895-1971) aus Wiepersdorf ausgewiesen. Sie zieht zu ihrer Tochter Ortrud und ihrem Mann Werner Heymach in Biedenkopf, später nach Überlingen am Bodensee.

 

1965 werden Park, Herrenhaus und Dorfkirche neu gestaltet. Ein neuer Weg führt nun an den Arnimschen Gräbern vorbei zur Kirche.

 

1967 wird die Gruft unterhalb des Gemeinderaumes geöffnet. Im Protokoll hierüber heißt es u. a.: „Die Gruft hat ein Gewölbe, dessen Flächen noch ein sauberes Weiß aufweist. Zur Nordseite hin stehen noch 5 offene und zum Teil beschädigte Holzsärge mit den Leichen … Auf jedem Sarg steht noch ein Kindersarg. Die Kinder sind in Tücher bis zum Kopf eingewickelt. Das metallene Namensschild des Grafen von Einsiedel, der 1745 gestorben ist, wurde vom Sargdeckel gelöst und ist jetzt an der Altarloge befestigt.“

 

1971 stirbt Bettina Encke von Arnim. Sie wird in Waldbröl begraben. Ihre Enkelin Petra Heymach setzt in den 1990er Jahren auf dem Arnimschen Familienfriedhof vor den Feldstein von Walther Encke einen Findlingsstein: „In memoriam. Bettina Encke von Arnim. * 3.5.1895 † 23.8.1971.“

 

1997 lässt Clara von Arnim (1909-2009) an der Kirche eine Gedenktafel anbringen: „Zum Gedenken an Friedmund Ernst Freiherr von Arnim, geboren am 24. Mai 1897 Zernikow/Mark Brandenburg, gestorben am 13. Januar 1946 in Tula/Russland, letzter Herr auf Zernikow, Baerwalde und Wiepersdorf.“

 

2009 stirbt Clara von Arnim. Sie wird auf dem Friedhof der Dorfkirche in Zernikow beigesetzt.

 

2012 lässt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz von der Jugendbauhütte Brandenburg/Berlin „die gravierenden Schäden im Betonsockel und dem Metallgitter“ der Arnimschen Gräber beheben. „Unter dem heutigen schwarzen Anstrich wurden zwei unterschiedliche Farbfassungen festgestellt Als neue Farbigkeit wurde ein grüner Farbton festgelegt, der mit der grünen Patina der bronzenen Grabplatten harmoniert und dem historischen Befund entspricht.“ Im Prinzip galten diese Arbeiten nur einer „temporären Konservierung. Fortführende Maßnahmen sind nach gründlichen Vorbereitungen unumgänglich. In dieser kurzen Zeitspanne konnten nicht alle Probleme behoben werden“.

 

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