Bei Armins
Das ist die Jahreszeit, für die nichts spricht.
Die Sonne scheint nicht, und es schneit auch nicht.
Man strebt ins Freie, übrigens: wozu?
Im Badezimmer steht der Wetterschuh.
Ein Weib, sagt Achim, das im Bad entbinde,
Gebäre einen Fisch statt einem Kinde.
Und Goethe, sagt er, unterwirft sich hündisch
Dem fremden Joch und fühlt nicht tugendbündisch.
Ich trete durch die Flügeltür ins Nasse.
Feuchte Baluster säumen die Terrasse,
Wo, oft in Schwermut, selten in Gedanken,
Die deutschen Dichter alle Kaffee tranken.
Am Wegrand mein Apoll. So feist und kosig,
Und hat schon wieder eine Hälfte moosig.
Hiernach verliert sich die geharkte Spur
Vorzeitig, wie ich finde, in Natur.
Die beigen Tränen kolossaler Eichen
Liegen am Boden, um ihm bald zu gleichen.
Noch fehlt es in den Kronen am Gesang.
In diesem Lande bleibt kein Vogel lang.
Zwei Stiefel bin ich, die durch Pfützen patschen,
Aus jedem Busch hör ich Bettine quatschen.
Aus: Die Gedichte. Aufbau Verlag 1988
Peter Hacks war 1973 Gast in Wiepersdorf.