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Achim von Arnim 1811-1831

In der Reihe "Frankfurter Buntbücher" des Kleist-Museums Frankfurt/Oder, herausgegeben von Wolfgang de Bruyn und Hans-Jürgen Rehfeld, ist 2016 unter dem Titel "Achim von Arnim auf Wiepersdorf" ein wahrhaft kompetenter Text von Holger Schwinn über das Wirken des Dichters Achim von Arnim als Bauherr, Landwirt und Gutsherr in Wiepersdorf erschienen. Das war überfällig, weil endlich einmal ein wissenschaftlicher Mitarbeiter des Freien Deutschen Hochstifts Frankfurt am Main akzeptable Gewichtungen zwischen der immer in den Vordergrund gestellten Bettina und dem immer vernachlässigten Achim herausgearbeitet hat. Wir haben uns bisher leider erfolglos bemüht, den Beitrag in dieser Dokumentensammlung veröffentlichen zu dürfen. Wir bedauern das, haben allerdings Verständnis für die Haltung des Kleist-Museums, da dieses Heft neu ist und erst einmal "verkauft" werden muss.

 

Wir empfehlen:

Holger Schwinn: Achim von Arnim auf Wiepersdorf

Hg. Wolfgang de Bruyn/Hans-Jürgen Rehfeld

Kleist-Museum 2016

ISBN: 978-3-938008-47-8

8,00 EUR

 

 

Achim und Bettina von Arnim in Wiepersdorf

 

Joachim Erdmann von Arnim (1741-1804) konnte das Ländchen Bärwalde-Wiepersdorf nicht aus eigenen Mitteln erwerben. Obwohl die Familie seit Jahrhunderten in der Uckermark ansässig war und die Güter Friedenfelde, Neudorf und Kaakstedt besaß, musste seine Schwiegermutter Karoline von Labes das Geld für den Kauf vorschießen. Frau von Labes, Tochter des Berliner Bankiers Daum und Witwe des Vertrauten Friedrichs des Großen Michael Gabriel Fredersdorff, erwarb das Ländchen als Mitgift für ihre Tochter Amalie Karoline (1761-1781). Sie bestimmte den Besitz in ihrem Testament als Fideikommiss, um einen Verkauf oder eine Überschuldung auszuschließen.

 

Die Güter Wiepersdorf, Bärwalde und Herbersdorf wurden verpachtet. Der preußische Diplomat und Direktor der königlichen Schauspiele Joachim Erdmann von Arnim kümmerte sich wenig darum. Seine Söhne Karl Otto Ludwig (1779-1861) und Ludwig Achim von Arnim (1781-1831) sahen ihn selten und wuchsen in der Obhut der Frau von Labes in Berlin und in Zernikow auf. Die Arnimschen Brüder besuchten das Joachimsthalsche Gymnasium. 1798 schrieb sich der spätere Dichter Ludwig Achim von Arnim als Student der Rechte in Halle ein. In Göttingen lernte er Clemens Brentano kennen, nahm Kontakte zu Goethe auf und entdeckte seine Leidenschaft für die Poesie. Eine ausgedehnte Bildungsreise, die Frau von Labes ihren Enkeln finanzierte, führte ihn in die Schweiz, nach Italien, Paris, England und Schottland. In Frankfurt am Main hatte Ludwig Achim von Arnim im Mai 1802 Bettina Brentano, eine jüngere Schwester des Freundes Clemens, kennengelernt.

 

Der Tod des Vaters im Jahre 1804 führte die Brüder nach Berlin zurück. Jetzt erst wurde ihnen die finanzielle Misere bewusst, die sie als Erben vorfanden. „Unser Vermögen scheint nicht groß zu sein, also muß unser Haushalt umso besser werden“, schrieb Ludwig Achim im März 1804 an seinen Onkel Hans von Labes. In den folgenden Jahren sind einige kurze Aufenthalte der Arnimschen Brüder in Wiepersdorf belegt, doch war zu diesem Zeitpunkt eine „persönliche“ Bewirtschaftung der Güter nicht geplant. Frau von Labes drängte ihre Enkel, die wirtschaftliche Situation durch eigene Anstrengungen zu verbessern. Sie hatte noch einmal mit 12.000 Talern ausgeholfen. Im Sommer 1805 bereiste sie das Ländchen Bärwalde. Von ihrer Reise berichtete sie Ludwig Achim von Arnim: „Das gantze Ländchen hatt meinen völligen Beyfall und nach meinen ausdrücklichen Willen muß es nie aus Euren Händen kommen: Wiepersdorff ist allerliebst, wenn die unerhörte Vernachläßigungen Euren theuren Vatters wieder werden durch Eure kluge und gutte bewirthschafftung in Ortnung gebracht sein.“ Sie schlug vor, das Dach des „schönen Wohnhaußes“ schnellstens zu reparieren, den Garten wiederherzurichten und die Abholzungen im Bereich des Parkes zu stoppen.

 

Den ausführlichen Text zu „Ludwig Achim und Bettina von Arnim in Wiepersdorf" aus der Magisterarbeit „Die Herrschaft Wiepersdorf im 20. Jahrhundert" (1997) von Jürgen Stich finden Sie auf der nachfolgenden PDF:

 

Achim und Bettina von Arnim in Wiepersdorf

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Achim von Arnim: Literaturauswahl

Achim von Arnim als Bauherr, Landwirt und Gutsherr

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